Pädagogisches Konzept
Lebensbezogener Ansatz als Grundlage
„Die Ganzheitlichkeit des Kindes, das Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele gestaltet die pädagogische Arbeit als lebensbezogen und kindorientiert. Die Förderung der Kinder vollzieht sich in Ihren Lebensbereichen. Die pädagogische Fachkraft entscheidet, welche Anregungen und Hilfen jedes einzelne Kind benötigt.“ (Quelle: Der lebensbezogene Ansatz im Kindergarten – Zindel Verlag für Beratung & Organisation)
Ganzheitliche Erziehung ist kein Rezept und keine Methode. Vielmehr geht es um einen Aushandlungsprozess zwischen Wahrnehmung, Sichtweisen, Deutungen und Interessen der verschiedensten kindlichen Interaktionsprozesse.
Wir lassen uns leiten vom christlichen Menschenbild, dass von der einmaligkeit und einzigartigkeit jedes Menschen ausgeht, ausgestattet mit unterschiedlichesten Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Das Evangelium gibt uns halt und verpflichtet uns zum verantwortungsvollem Handeln. Die pädagogischen Fachkräfte nehmen Kinder in ihrer Lebenssituatuon und ihren sozialen Bezügen wahr und richtren die pädagogische Arbeit danach aus. Von bedeutung sind dabei die Unterstützung und Förderung die Persönlichkeitsbildung, der Selbstständigkeit, der Kompetenzvermittlung und der Kreativität des Kindes. Die Mitarbeitenden sehen das Kind nicht als bildungskonsumenten sondern fördern das sich selbst bildende Individuum.
Religionspädagogik
Religionspädagogik prägt unseren Alltag und unsere Begegnungen. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen und Fragen der Kinder, schafft Räume für Werte wie Vertrauen, Vergebung, Freiheit, Glück Glaubenserfahrungen und Gemeinschaft und gibt Orientierung im täglichen Leben.
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Würde des Lebens und Wertschätzung von Kindern
Religionspädagogik beginnt vom Kind aus. Werte wie Vertrauen, Vergebung, Freiheit, Glück und Liebe bestimmen den gelebten Alltag im Familienzentrum und die Begegnung mit dem Kind als Individuum.
Diese Beziehung spricht und lebt mit der Würde des Lebens, die von Gott verliehen wurde. Religionspädagogik zeichnet sich durch Qualität, nicht durch quantitative Aktionen in der Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde aus.
Religionspädagogik beinhaltet das gedankenspielerische Einordnen und Zulassen kindlicher Erfahrungen und Fragen nach dem Woher und Wohin und dem Sinn.
Es gilt, die kindlichen Gottesbilder ernst zu nehmen, sodass sie ihre Vorstellungen entfalten und weiterentwickeln können. Glaube braucht einen Ort. Im Erzählen, Hören und Erleben biblischer Geschichten und Lieder erleben Kinder sich in einer Glaubensgemeinschaft und finden Denkanstöße und Orientierung für eigene, religiöse Dimensionen.
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Angebote der Kirche. Gemeinde und dem Kuckucksnest
Dienst, Zeugnis, Gemeinschaft und Feier sind die Grunddimensionen der Kirche. Das gemeinsame Gestalten dieser Dimension eröffnet ein gemeinsames Handeln von Kirche, Gemeinde und Kindertageseinrichtung.
Dieser Ansatz setzt sich in dem „Willkommen der Tauffamilien“, im Kindergottesdienst am ersten Sonntag im Monat und im gemeinsamen Feiern der Gottesdienste und Feste im Jahresablauf weiter fort.
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Bildungsförderung
Das Wissen, das praktisches Tun, Bildungsangebote und der Erwerb emotionaler Kompetenzen im gleichen Ausmaß eine Bedeutung haben, bestimmt die Bildungsarbeit im Familienzentrum.
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Leistungsangebot der pädagogischen Arbeit in den Gruppen
- Selbstbildendes Freispiel
- Förderung der
- Selbstbildungspotentiale
- Förderansatz an den Stärken der Kinder orientiert
- Projektarbeit
- Kleingruppenarbeit
- Aktivitäten in der Gesamtgruppe
- Gruppenausflüge
- Einzelgespräche
- Sprachförderung
- Geburtstage feiern
- Religionspädagogische Angebote
- Integrative Arbeit
- Bewegungsangebote
- Stuhlkreise
- Gemeinsames Frühstück
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Gruppenübergreifende Aktivitäten
- Turnen mit Hengstenbergmaterialien
- Systematische Sprachförderung
- Experimente
- Literaturgruppe
- Situationsorientierte Angebote
- Entspannungsangebote
- Gruppenübergreifender Spielbereich
- Gruppenübergreifende Angebote und Projekte
- Entenland
- Zahlenland
- BISC
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Kindgerechte Betreuung
- Annahme mit Respekt und Akzeptanz
- Kindgerechte Eingewöhnung
- Säuglingspflege und Hygiene
- Rückzugs- und Schlafmöglichkeiten
- Kindgerechte und altersentsprechende Mahlzeiten
- Erstversorgung bei Krankheit oder Verletzung
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Spezielle Angebote
- Märchengruppe
- Kochgruppe
- Generationsübergreifende Angebote
- Aktivitäten für Eltern und Kinder
- Aktivitäten für Väter und Kinder
- Brandschutzerziehung
- Verkehrserziehung
- Gestaltung von Festen und Feiern
- Naturerfahrungen im Wald
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Spezielle Förderung
- Frühförderung
- Ergotherapie
- Sprachförderung
- Logopädie
- Krankengymnastik
- Physiotherapie
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Brückenprojekt
An die Einrichtung wurde ein individuell gestaltetes Brückenmodell für 10 Kinder angegliedert.
Brückenprojekte sind niedrigschwellige frühpädagogische Angebote, für Kinder und Familien mit Fluchterfahrung oder vergleichbaren Lebenslagen, die bisher noch keinen Platz in der Kindertagespflege oder Kindertageseinrichtung bekommen haben. Brückenprojekte sind eine gute Möglichkeit Kinder und ihre Familien an institutionalisierte Formen von Kindertagesbetreuung heranzuführen. Sie finden als ergänzende Angebote zu den bestehenden Bildungsangeboten von unterschiedlichen Trägern statt und orientieren sich an den kindlichen und familiären Lebenssituationen sowie den Gegebenheiten vor Ort. Die Angebotsformen variieren von Träger zu Träger, das bedeutet, sie sind vor Ort individuell gestaltet.
Mit frühpädagogischen Angeboten wollen Brückenprojekte Kindern und Familien mit Fluchterfahrung den Weg in die erste Bildungseinrichtung Kita erleichtern. Aus den ersten Erfahrungen umgesetzter Brückenprojekte sind Empfehlungen für Strukturierungshilfen und Lösungsansätze für die besonderen Herausforderungen abgeleitet worden.
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Sprachförderung
Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Bereits von Geburt an treten Kinder mit ihrer Umwelt in Kontakt und entwickeln im Laufe ihrer Entwicklung die Fähigkeit zur Sprache. In unserer Einrichtung legen wir besonderen Wert darauf, diese Entwicklung achtsam und gezielt zu fördern, damit Kinder ihre Kommunikationsfähigkeit entfalten und stärken können.
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Bedeutung von Kommunikation und Sprache
Kinder sind neugierig und haben ein großes Interesse an der Entdeckung ihrer Umwelt. Bereits zu Beginn ihres Lebens sind sie kommunikativ und treten auf vielfältige Weise mit ihren Bezugspersonen in Kontakt. Anfangs geschieht dies nonverbal und durch Laute, später entwickelt sich die Sprache durch verschiedene Entwicklungsprozesse. Unsere Mitarbeiterinnen sind sich bewusst, wie wichtig Sensitivität, Akzeptanz und Wärme in der Erzieherin-Kind-Beziehung sind, um eine unterstützende Kommunikationsstruktur zu schaffen.
Die phonologische Bewusstheit ist eine entscheidende Voraussetzung für das Erlernen von Lesen und Schreiben. Sie beschreibt die Fähigkeit, die Lautstruktur der Sprache zu erkennen. Ein Kind, das diese Fähigkeit entwickelt hat, kann Wortgrenzen erkennen, Silben, Reime und Laute heraushören. Eine frühzeitige Förderung der phonologischen Bewusstheit kann das Risiko von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten verringern.
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Begleitung der Sprachentwicklung
Das Sprachverständnis und der Sprachgebrauch sind eng mit Kontext, Handlung und Person verknüpft. Die spezifischen Verhaltensweisen von Erwachsenen haben einen direkten Einfluss auf die Sprachentwicklung der Kinder. Deshalb richten wir unser Verhalten danach aus: Wir hören aufmerksam zu, begleiten Handlungen mit Sprache und schaffen Gelegenheiten, um Erfahrungen und Erlebnisse sprachlich zu verarbeiten.
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Echtheit und Vorbildfunktion der Erzieher*innen
Unsere Erzieherinnen legen Wert auf Echtheit in ihrer Kommunikation. Stimme, Gesten und Mimik stimmen überein, um eine authentische Verständigung zu ermöglichen. Bei Verständigungsproblemen unterstützen wir die Kinder aktiv und sehen uns selbst als sprachliche Vorbilder, die die Auseinandersetzung mit Sprache fördern.
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Praktische Ansätze und Angebote im Kuckucksnest
Bielefelder Screening
Um die phonologische Bewusstheit zu fördern, führen wir jedes Jahr das „Bielefelder Screening“ zur Früherkennung von Lese- und Rechtschreibschwächen durch.
Hören, Lauschen, Lernen
Zusätzlich nutzen wir das Würzburger Trainingsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“, das mit allen Kindern im letzten Kindergartenjahr umgesetzt wird.
Dokumentation durch BaSiK
Als Dokumentationsinstrument zur Sprachstandsentwicklung dient uns BaSiK (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsdokumentation in Kindertageseinrichtungen).
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Gesundheitserziehung
Naturerlebnisse, der Aufenthalt im Freien soll den Kindern Gelegenheit geben sich an den Elementen wie Licht, Luft, Wasser und Erde zu sättigen. Die Natur erwartet weder Verstand noch intellektuelles Wissen. Sie bietet eine Fülle von Sinneseindrücken, Lernerfahrungen und Daseinsqualitäten, welche wir künstlich zu erzeugen nicht in der Lage wären.
Es ist von hoher Bedeutung Kindern Spielräume in der Natur anzubieten. Ohne Richtlinien, ohne Leistungsdruck und intellektuelle Voraussetzungen können hier mannigfaltige Eindrücke erworben werden.
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Bewegungserziehung
„Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet Leben nicht statt.“ – Moshé Feldenkrais
Wie das Zitat verdeutlicht, stellt Bewegung eines der Grundphänomene des menschlichen Daseins dar.
Interessant ist, dass sie als solches nicht nur die körperliche Aktivität und Fortbewegung, sondern auch lebensnotwendige organische Vorgänge wie das schlagen des Herzens oder das Ausdehnen der Lunge beim Einatmen umfasst. Bewegung findet demnach in jeder Sekunde unseres Lebens statt – selbst dann, wenn unser Körper ruht.
Bewegung bildet die Grundlage einer umfassenden körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Entwicklung da Kinder sich selber und ihre Umwelt über das eigene Tun kennenlernen.
Das In-Bewegung-sein fungiert somit als wichtiges Medium der Erfahrung und Aneignung der Wirklichkeit und bietet vielfältige Gelegenheit für eine ganzheitliche Bildung und Erziehung. Kinder entdecken die Welt über Bewegung. Bewegung ist Ausdruck ihrer Vitalität und Lebensfreude. Sie bewegen sich mit Lust und Freude – fast nie können sie genug davon bekommen.
Über Bewegung erwerben sie aber auch wichtige Kompetenzen, die die Basis ihrer Lernfähigkeit darstellt und fit für die Schule machen. Bewegung ist wichtig für die körperliche Entwicklung, für den Aufbau der Muskulatur, der Sehnen und Gelenke, aber auch für die Entwicklung des Gehirns.
Turnen nach Hengstenberg
Zur Webseite der Hengstenberg-Pikler-Gesellschaft
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Gesundheitsbildung und -erziehung
Gesundheitliche Bildung und Erziehung umfasst eine Vielzahl von Aufgaben.
Durch geeignete Bildungsangebote werden in der Tageseinrichtung Kenntnisse über den eigenen Körper vermittelt.Die Kinder lernen Bezeichnung und Funktion von Gliedmaßen, Sinnesorgane und inneren Organen kennen.
Ihr Verständnis von einfachen Zusammenhängen wie z.B. zwischen Auge und Sehen, zwischen Nahrungsaufnahme und Verdauung, zwischen Herz, Lunge und Blutkreislauf, zwischen Ermüdung und Schlaf wie Grundkenntnisse aus dem Bereich der Sexualkunde werden vermittelt.
Die Kinder werden angehalten richtig zu gehen, zu sitzen, zu stehen.
Die Mitarbeiterinnen achten auf passgerechte Bekleidung, sorgen für ausreichende Belüftung der Räume und stellen Sonnenschutzmaßnahmen sicher.
Von großer Bedeutung für die Gesunderhaltung des Körpers sowie die Verhütung und Vorbeugung von Krankheiten ist die Ernährungserziehung.
Dabei geht es nicht nur um theoretische Grundvermittlung, sondern um das heranführen an eine gesunde, abwechslungsreiche und bedürfnisorientierte Nahrung, die reich an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen ist. -
Natur und Umwelt
Naturerlebnisse bieten Anstöße um Geist, Körper und Seele zu regenerieren. Naturerlebnisse, der Aufenthalt im Freien soll den Kindern Gelegenheit geben sich an den Elementen wie Licht, Luft, Wasser und Erde zu sättigen. Die Natur erwartet weder Verstand noch intellektuelles Wissen. Sie bietet eine Fülle von Sinneseindrücken, Lernerfahrungen und Daseinsqualitäten, welche wir künstlich zu erzeugen nicht in der Lage wären. Es ist von hoher Bedeutung Kindern Spielräume in der Natur anzubieten. Ohne Richtlinien, ohne Leistungsdruck und intellektuelle Voraussetzungen können hier mannigfaltige Eindrücke erworben werden.
Godde-Projekt
Wir kooperieren mit Karl Godde, Bauer in unserem Umfeld, Kooperationspartner für das „Ackerland“ Projekt und Initiator der Einrichtung und Erhaltung eines Naherholungsraumes.
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Essen
Du bist, was Du isst – Dieser einfache Satz bedarf in der Umsetzung eine hohe innere Auseinandersetzung mit Themen
- wo kaufen wir ein
- wie und wo werden die benötigten Lebensmittel angebaut?
- wie wachsen die Tiere auf?
- Wie ist die Umsetzung von verpackungsfrei, saisonalen und regionalen Produkten
wie ist die Berücksichtigung individueller Nahrungsbedarfe (Lebensmittelunverträglichkeiten…) - wie funktioniert die Einhaltung der gängigen Hygienevorschriften bei der Zubereitung der Speisen
Bei der Auseinandersetzung mit nur einem Thema lässt sich schnell die Ernsthaftigkeit erahnen, die wir täglich eingehen um unsere hohen Standards ein zu halten.
Biologische und lokaler Lebensmittelbezug
Beim Bezug von Lebensmittel beziehen wir überwiegend aus Bioläden oder Lokalen Händlern oder fair:
Speiseplan
Wir orientieren den Speiseplan an den Vorgaben der optimierten Mischkost, eine Empfehlung des Forschungsinstitutes für Kinderernährung in Dortmund. Die Optimierte Mischkost ist kein Diätplan, sondern bietet einen Rahmen, innerhalb dessen Familien eine gesunde Ernährung im Alltag umsetzten können. Aus diesem Plan werden altersgemäße Verzehrmengen für Lebensmittelgruppen abgeleitet, die unter Berücksichtigung einiger Hinweise zur Auswahl von Lebensmitteln eine ausreichende Energie- und Nährstoffzufuhr gewährleisten. Reichlich: Getränke (kalorienfrei oder -arm) und pflanzliche Lebensmittel (Gemüse, Obst, Getreideerzeugnisse, Kartoffeln) Mäßig: Tierische Lebensmittel(Milch, Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Eier, Fisch) Sparsam: Fett- und zuckerreiche Lebensmittel (Speisefette, Süßwaren, Knabberartikel) FKE – Forschungsinstitut für Kinderernährung
Frühstück, Tischrituale und Tischmanieren
Erwähnenswert ist auch das tägliche, gemeinsame Frühstück. Auch hier gelten die Empfehlungen für das ausgewogene Frühstück. Das Frühstück wird gemeinsam, das Mittagessen in kleinen Untergruppen eingenommen. Tischrituale und Tischmanieren gehören zur Esskultur in der Kita. Das gemeinsame Tischgebet und der Tischspruch eröffnen eine ruhige Phase im Tagesablauf.
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U-Untersuchung
Nach der U-Untersuchung haben sie die Möglichkeit, das Heft bei uns vorzuzeigen. Diese Bereitschaft wird mit einer kleinen Anerkennung für das Kind belohnt.
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Altersangemessene Schlafzeiten
Die Kinder der Einrichtung haben altersangemessene Schlafzeiten, die individuell berücksichtigt werden. Im Schlafen laden wir unsere körperlichen und geistigen Kräfte wieder auf. Deshalb ist Schlaf so wichtig wie Essen und Trinken – ganz besonders für Kinder, die ja noch wachsen und sich entwickeln. Die Schlafforschung geht heute davon aus, dass das Schlafen eine wichtige Bedeutung für das Lernen und die Gedächtnisfunktion hat. Vieles von dem, was wir tagsüber sehen, hören oder lernen wird im Schlaf nochmals ausgewertet und sortiert, weiterverarbeitet und gespeichert. Auch neue Fähigkeiten, wie zum Beispiel Bewegungsabläufe beim Radfahren, werden auf diese Weise verinnerlicht und gefestigt. Wichtig ist, dass jedes U3 Kind sein „eigenes“ Bett hat, in dem es sich zu Hause fühlen darf.